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Die letzten 2 Monate

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Tatsächlich werde ich in weniger als 2 Monaten wieder in Deutschland sein. Einerseits kann ich es gar nicht erwarten und anderseits ist es auch ein bisschen beängstigend, heim zu gehen. Was wird sich verändert haben? Wie habe ich mich verändert? Passt das noch zusammen? Wer weiß?

Immerhin habe ich bereits über ein halbes Jahr in Afrika gelebt und das ist manchmal schon nicht ganz ohne.

Momentan besteht mein Alltag daraus, dass ich morgens um 6:00 Uhr aufstehe und dann erst mal im Wasserkocher warmes Wasser zum Waschen machen muss. Nach dem Waschen darf ich dann meine super hässliche Schuluniform anziehen. Gegen 7:00 Uhr kommt dann mein Taxi (ein Kleinbus mit circa 35 Grundschulkindern). Normalerweise laufen die Schüler in meinem Alter zur Schule, jedoch verbietet meine Organisation das für mich. In der Schule habe ich dann entweder eine Zusatzstunde oder Schulversammlungen. Schulversammlungen sind  langweilig und es wird immer nur dasselbe erzählt. Man soll schön lernen und anständig sein (den Lehrern ja nie widersprechen oder etwas in Frage stellen), das ist der Weg zum Erfolg!!! Dann wird gesungen und es werden Ankündigungen vorgelesen. Wenn man während dem Essambly nicht leise ist, wird man bestraft - damit habe ich auch schon Erfahrung gemacht. Ich durfte 2 Stunden das Bürogebäude auf Knien putzen. Zum Glück bin ich kein Junge, sonst hätte ich den Schulgarten in der prallen Sonne umgraben müssen.

Nach der Versammlung hat man dann eine Registerclass, in der nur eingetragen wird, ob alle da sind.

Dann hat man 4 Stunden Unterricht, 45 Minuten Lunch und dann noch einmal 2 Stunden Unterricht. Hier bin ich in einer Naturwissenschaftlichen Klasse mit Physik/Chemie, Bio, Informatik und richtigem Mathe. Aber es gibt auch Klassen die BWL oder Kunst/Theater als Profil haben.

Der Unterricht ist hier ziemlich anders, im Vergleich zu Deutschland. Der Lehrer dominiert den Unterricht durch trockenes erzählen (1 zu 1 das was im Buch steht). Gruppenarbeiten, Diskussionen, Präsentationen oder Freiarbeit gibt es nicht.

Um 3:00 Uhr ist die Schule dann aus und ich warte an einer Grundschule auf mein Taxi.

Zuhause ziehe ich mich erst einmal um und dann putze ich mit meiner Nichte das Haus. Das ist manchmal schon echt nervig, aber das ist nun mal der Job der Mädchen.

Dann habe ich ein bisschen Zeit für Hausaufgaben. Anschließend kochen wir. Meistens Pap und gekochtes Hühnchen (wenn ich zurück bin, kann ich Hühnchen bald nicht mehr sehen). Das Essen für meine Gastmutter bringen wir auf einem Tablet und sie bekommt als erste. Nach dem Essen waschen meine Nichte und ich die Teller und Töpfe und schauen dann alle zusammen TV. Fernsehschauen ist die Lieblingsbeschäftigung aller Südafrikaner. Ich persönlich finde das ziemlich langweilig, weil irgendwie jede Serie der anderen ähnelt. Gegen 9:00 Uhr gehe ich dann meistens schlafen.

Freizeit wie in Deutschland habe ich hier gar nicht. Auch mit Freunden treffen ist eigentlich nicht üblich und das vermisse ich schon sehr.

Aber anderseits gibt es auch Dinge, die ich sicherlich in Deutschland vermissen werde: Snacks (Sconts, Fatcooks, Chickenfeet, Kota) einfach überall auf der Straße kaufen zu können, natürlich meine Gastfamilie, die vielen Kulturen, die hier zusammenleben und das alles bunt ist.

Die Armut, von Hand waschen, kein Kaffee und WLan werde ich hingegen, glaube ich, nicht vermissen.

Die letzten 2 Monate versuche ich jetzt noch in vollen Zügen zu genießen und so viel wie möglich zu erleben.. Die Klausurenphase fängt jetzt an, da hat man dann eh keine Zeit für viel nachdenken oder Heimweh.

Übrigens habe ich gerade herausgefunden das „monate“ in Sepedi „fun“ bedeutet und genau das ist mein Motto für die nächsten 2 Monate – möglichst viel Spaß haben.

Kathi and the Elephants

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