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Jozi- eine dreckige, eklige Stadt mit Flair

Heute habe ich das erste Mal ein bisschen mehr als nur den Taxirange von Johannesburg gesehen. Eine Innenstadt, wie man es aus Europa kennt, gibt es nicht. Es gibt ein Zentrum rund um eine Packstation (hier halten alle öffentlichen Verkehrsmittel), aber es ist alles ziemlich unübersichtlich. Alle Straßen sind in jede Richtung mindestens zweispurig und werden von rücksichtslosen Taxis massenweise bevölkert. An den Straßenrändern werden auf dem Gehweg oder in kleinen Geschäften traditionelle Kleidung und Schmuck, Haushaltsware, Lebensmittel oder normale Kleidung verkauft. Zwischendurch sieht man Frauen, die auf Eimern Mais oder Würste grillen.

Eigentlich hört sich bis jetzt alles nach einer halbwegs normalen Großstadt an. Wenn da nicht der ganze Müll wäre. Ich habe schon dreckige Großstädte gesehen, aber die waren alle harmlose im Vergleich zu Joburg. Ich glaube, das liegt auch daran, dass es kein richtiges Müllsystem gibt, oder ich habe es bis jetzt nur noch nicht verstanden. Zwischen dem ganzen Müll leben viele Obdachlose, auch Weiße. Das schlimmste ist der Drogenkonsum. Weed ist hier legal aber trotzdem nicht gerne gesehen. In Tembisa bekommt man schon mal mit, dass jemand Gras raucht, trotzdem versucht man es gewissermaßen geheim zu halten. In Jozi sitzen dreckige, ausgemergelte Gestalten mit kaputten Kleidern auf dem Boden (hier ist es jetzt Winter und durchaus kalt) und schneiden ihr Weed mit einer Bastelschere. Manche mischen es mit was auch immer (riecht definitiv nicht gesund) und andere rauchen es in Zeitungspapier. Das ist schon gruselig, wenn man dann eine Straße entlangläuft und die alle neben einander sitzen wie Hühner auf einer Stange.

Auch andere Drogen findet man an jedem Straßenrand: Unter anderem habe ich Männer gesehen, die sich, weiß Gott was, mitten auf der Straße gespritzt haben oder eine Frau die völlig weggetreten mit ihren kleinen Kindern auf dem Boden saß.

Insgesamt ist es auch nicht sonderlich sicher. Mir wurde gesagt, ich soll besser ohne Handtasche und Geldbeutel gehen und das Handy in die Innentasche meiner Jacke stecken. Ich persönlich fand es jetzt nicht besonders gefährlich, aber mein Handy habe ich trotzdem lieber in der Tasche gelassen.

 

Es gibt auch noch die schönen Seiten von Joburg. Ich persönlich liebe einfach alles, was traditionell ist und war somit heute in einem Wunderland - tausende kleiner Läden mit unterschiedlichen Kulturen. Es war einfach alles bunt. Am liebsten hätte ich mir jedes zweite Kleid und sämtlichen Schmuck gekauft, aber leider wird so oder so nicht alles in meinen Koffer passen. Es ist irgendwie einfach toll, dass alles bunt und gemustert ist und die Leute zu ihren Kulturen stehen und das auch im Alltag zeigen.

Das andere was mich total in den Bann gezogen hat ist die Straßenkunst. An jeder Ecke findet man Graffitis oder besondere Häuser. Eines der gut erhaltenen Häuser wurde gerade bunt gestreift gestrichen oder ein anderes hat ein Zebramuster. Die Straßenkunst findet man eher weniger im Zentrum aber dafür sieht man total viel vom Taxi aus.

Irgendwie hat Jozi mich total schockiert, aber auch in seinen Bann gezogen. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wobei man wissen sollte, worauf man sich einlässt. Man sollte sich auf jeden Fall ein bisschen auskennen.

Kathi and the Elephants

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